Filmwinter im März
Coronabedingt dehnt sich die Filmwinterzeit dieses Jahr aus - every time is filmwinter time, to be continued! Nun nach der erfolgreichen Online Edition im Januar öffnet die Ausstellung Expanded Media ihre Pforten im Kunstbezirk Stuttgart. Im Mittelpunkt stehen jetzt die Wettbewerbsbeiträge aus den Kategorien Medien im Raum und Network Culture. Sechs Medienkunstwerke sind ab Freitag 19. März bis zum Sonntag, den 28. März 2021 ausgestellt. Vier weitere Werke sind bereits seit Januar online auf der Festivalseite zu finden und jederzeit im Browser auf dem Computer zu Hause oder im Smartphone zugänglich.
So lädt die Arbeit „Social Score – nichts zu verbergen“ von sansho studio zu einem Spaziergang durch den Stadtraum von Stuttgart ein. Eigens für die Ausstellung haben Linda Kronman und Andreas Zingerle ihre Arbeit „Suspicious Behaviour“ – ein Online-Daten-Kommentar-Tutorial, das sich kritisch mit dem Thema Überwachung auseinandersetzt – in einer deutschen Version zugänglich gemacht. Und die Arbeit „Verfünfungseffekt“ von Geska und Robert Brečević feiert seine Weltpremiere beim Stuttgarter Filmwinter. Die Videoinstallation setzt sich auf raffinierte Arte und Weise mit unserer Wahrnehmung, unserer Existenz und auch dem Thema Selbstisolation auseinander.
Evelyn Hriberšek und Ben Grosser bilden die diesjährige Jury im Bereich Expanded Media und vergeben Ende März die Preisgelder in Höhe von insgesamt 1500 Euro.
Rahmenprogramm
Digitale Ethik, Missstände der globalen Gesellschaft und gemeinschaftliches Entwickeln an der Schnittstelle von Kultur und Technik
Die renommierten Künstler*innen sind auch Teil des Rahmenprogrammes, welches während des Ausstellungszeitraums stattfindet. Die XR-Pionierin Evelyn Hriberšek widmet sich in ihrem Online-Talk künstlerisch-ethischen Fragestellungen, die sich angesichts neuer Technologien dringend stellen.
Ben Grossers Arbeit „Order of Magnitude“ zeigt im weitesten Sinne die Wachstumsobsession des Silicon Valley in den letzten 15 Jahren und reflektiert dabei die breiteren Ziele und Missstände der globalen Gesellschaft.
In einem Online-Workshop präsentiert der Stuttgarter Filmwinter zusammen mit der Künstlerin Christiane Hütter die Dokumentation eines ursprünglich vom Schauspiel Zürich entwickelten Open Source Tool, welches nun von der internationalen Künstler*innengemeinschaft für innovative Online-Projekte frei verwendet werden kann. Im Workshop wird gezeigt, wofür und wie genau.
Darüber hinaus wird der Prozess des gemeinschaftlichen Entwickelns an der Schnittstelle von Kultur und Technik thematisiert, das prozessorientierte künstlerische Forschen, Trial and Error, und Kunst als Experimentierfeld.
Festival Motto: How I learned to love the Blob
Das Festivalmotto „How I learned to love the Blob“ stellt den Körper in den Mittelpunkt. Wir haben ihm den Namen „Blob“ gegeben, er fungiert als wandelbares Symbol für jegliche Beziehungen zwischen Körpern.
Das Festival verstehen wir in dieser besonderen Zeit als Prozess: Wir durchbrechen unsere gewöhnlichen Strukturen und begeben uns in ein Labor. Unser Forschungsgebiet: How will I learn to love the Blob?
Wie begegnen wir dieser Zeit, die sich anfühlt wie eine Mischung aus den Kultfilmen „The Blob“ und „Dr. Strangelove“? Was bedeuten in dieser von COVID-19 geprägten Stimmungslage Nähe, Distanz und Berührung? Wie will die Film- und Medienkunst uns berühren, wie zwischen „Touch me“ und „Don’t touch“ oszillieren?
Informationen zu Programm und Buchung Ausstellungsbesuch
Das gesamte aktuelle Programm und die Öffnungszeiten sind online unter www.filmwinter.de zu finden. Dort kann man sich auch für den Workshop anmelden. Die Termine für den Besuch der Ausstellung im Kunstbezirk können dort ebenfalls gebucht werden.
Gemäß den aktuell geltenden Coronavorschriften und unter Einhaltung der Hygeniebedingungen ist die Ausstellung jeweils Dienstag bis Freitag von 15 -19 Uhr geöffnet. Samstag und Sonntag jeweils von 11 – 19 Uhr. Aktuelle Änderungen werden auf der Homepage bekanntgegeben.
Führungen durch die Ausstellung sind am Wochenende zu allen Terminen möglich. Unter der Woche jeweils von 18 – 19 Uhr sowie auf Anfrage. Kontakt: karten@wand5.de
Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos, die Online-Terminbuchung notwendig. Das Online-Programm ist frei zugänglich. Im Online-Bereich findet man auch Interviews mit allen Künstler*innen der Expanded Media Ausstellung.
Wir bedanken uns bei unserem Kooperationspartner Kunstbezirk und auch allen unseren anderen Partner*innen, Unterstützer*innen, Kolleg*innen, Institutionen und Verbänden. Ganz besonders bedanken wir uns wieder bei unseren Künstler*innen für das Vertrauen, diese besondere Zeit gemeinsam zu beginnen und miteinander zu verbringen.
In diesem visionären Sinne rufen wir noch einmal, wie auch schon im Januar: „We will meet again ...“